Mehr Blühoasen für die Wildbienen

Die Mutter Fourage in Berlin-Zehlendorf bot den passenden Rahmen für diese rundum gelungene Veranstaltung am Donnerstag, den 27. Juni. Der Saison entsprechend waren die Mitglieder der WGBG eingeladen, sich über die naturnahe Gestaltung ihrer Grünflächen zu informieren. Rasen vor der Haustür ist betreuungsintensiv, damit er grün bleibt, doch viel wichtiger: Es ist ein totes Stück Grün, das Insekten keine Nahrung bietet.

Gerade die in Deutschland heimischen, über 550 Wildbienenarten sind davon betroffen. Als Bestäuber von Bäumen, Blumen und Nutzpflanzen übernimmt die Wildbiene eine wichtige Aufgabe.

Daher lohnt es sich, jede noch so kleine Fläche durch die passende Gestaltung in eine ökologisch wertvolle Grünoase mit heimischen Blühpflanzen zu verwandeln. Das ganze Jahr über bietet sie verschiedenen Tieren ein Refugium und ist ein farbenfroher Hingucker. 

Der Umbau und v.a. die Pflege sind nicht zwingend teuer. Heimische Pflanzen sind dem Klima perfekt angepasst, für den richtigen Standort sorgt der Fachmann. Die anschließende Pflege und der Wasserbedarf fallen dadurch deutlich geringer aus. Die Blütenpracht erhöht den Wohnwert und lädt den einen oder anderen Bewohner vielleicht sogar dazu ein, eine Patenschaft für die Pflege oder das Gießen zu übernehmen

Die Biologin Dr. Corinna Hölzer, die mit ihrer Stiftung für Mensch und Umwelt das bekannte Projekt „Deutschland summt! Wir tun was für Bienen“ betreibt, führte auf der Veranstaltung vor, was einen Naturgarten auszeichnet und was die Gärtner beachten müssen bei der Anlage und Pflege einer ökologisch wertvollen Grünoase. Anhand des Modellprojekts „Treffpunkt Vielfalt – naturnahe Gestaltung und Pflege von Wohnquartieren“ wurde gezeigt, dass Geduld und eine kontinuierliche Kommunikation mit allen Beteiligten wichtig sind, wenn Hauseigentümer ihre Außenflächen vom gepflegten Rasen zu einer Blühfläche mit heimischen Stauden, Kräutern und Gehölzen umgestalten wollen. Doch der Weg dorthin lohnt sich für alle – für die Bewohner, die Natur und den Hauseigentümer.

Die Dachbegrünung wurde von den Gästen als weitere Möglichkeit der Gestaltung angesprochen. Die neuen Vorschriften bei einem Neubau schreiben diese nun vor.

„Treffpunkt Vielfalt – naturnahe Gestaltung von Wohnquartieren“ wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Die beteiligten Genossenschaften sind die „Charlotte“, die „Freie Scholle“ und die „BWV Köpenick“.

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